von Sonja Genova
Bevor dieses Modul überhaupt stattfinden konnte, stand zunächst die Frage im Raum, welches Wissen hier vermittelt werden soll.
Man kann durchaus voraussetzen, dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit den Jagdhunderassen und dem Prüfungswesen auskennen, der ein oder die andere führt schließlich selbst einen oder mehrere Hunde. Diese Themenfelder müssen also nicht unbedingt durchgenommen werden, es soll sich möglichst keiner langweilen sondern mehr Wissen aufbauen. Mit Überlegungen zum Einsatz unserer Jagdhunde kam man am Ende auf das Thema „Notfälle beim Jagdhund und erste Hilfe für den Jagdhund“.
Zur Erlangung der Fahrerlaubnis ist der Erste-Hilfe-Kurs verpflichtend, selbstverständlich und außerdem hilfreich in allen Lebenslagen und so gehört es doch auch zu unserer Fürsorgepflicht, erste Hilfe für unsere treuen und fleißigen Jagdhelfer zu beherrschen. Denn Jagd ohne Hund ist Schund, ohne sie wäre so vieles gar nicht möglich.
Also fand am 4. Februar 2023 ein sehr lehrreiches und lebendiges Modul in den Räumen der Schützengemeinschaft Schweisweiler 1979 e.V. statt. Jennifer Landgraf, Jägerin und als amtliche Tierärztin bei der Veterinärbehörde hauptsächlich zuständig für Tierschutz, Tierseuchenbekämpfung und Tierarzneimittel, referierte zunächst über die allgemeine Gesundheit des Hundes, insbesondere des Jagdhundes, einschließlich unter anderem Infektionskrankheiten, Impfung, Parasitenprophylaxe sowie pro und contra Kastration und ging ausführlich und speziell abgestimmt auf unsere Jagdhunderassen auf die wichtigsten Rassedispositionen sowie einige seltenere Erbkrankheiten ein. In diesem Themenblock steckten viele Tipps und Hinweise, wie man im Alltag dafür sorgt, dass der Jagdhund gesund ist und bleibt, aber auch, auf was bei der Auswahl dieses Jagdhelfers im Hinblick auf dessen Gesundheit zu achten ist.
Zwischendurch sorgte das Team des Schützenvereins Schweisweiler mit dem Klassiker „Erbsensuppe mit Würstchen“ bestens für das leibliche Wohlergehen.
Im Hauptteil dieses Moduls ging es um Notfallsituationen, diese zu erkennen, einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die Bestimmung der Vitalparameter, wichtige Grundlagen über Erste Hilfe am Hund, was in die Erste-Hilfe-Tasche gehört und was man immer dabei haben sollte. Es folgten die wichtigsten Fixations- und Verbandstechniken am lebenden Objekt – wer wollte, konnte nun das theoretisch Erlernte am eigenen Hund in die Praxis umsetzen oder anderen assistieren. Diese Möglichkeit wurde auch rege genutzt.
Während des gesamten Vortrags wurden viele, viele Fragen gestellt und keine, wirklich keine blieb unbeantwortet. Jennifer Landgraf verblüffte die Teilnehmenden immer wieder mit ihrem schier unendlichen und fundierten Fachwissen, das eigentlich einem viel größeren Kreis zuteil werden müsste.
In ihrem Schlusswort berichtete sie noch von dem akuten Tierärztemangel und der damit einhergehenden prekären Notdienstsituation, die jeden von uns stets treffen kann, vor allem wenn unsere Jagdhunde im jagdlichen Einsatz sind.