Ein Teilnehmerbericht von Andrea Ewering
Am 31. Juli trafen sich 16 Jagdaufseher am Fuße der Burg Olbrück in der Vulkaneifel zum Seminar „JAGDARTEN“.
Nach langer pandemiegeschuldeter Abstinenz kamen wir endlich wieder persönlich zusammen, um unsere Ausbildung zum Revierhegemeister fortzusetzen.
Der Ortsbürgermeister Sebastian Schmitt begrüßte die Teilnehmer und gab Informationen zum Veranstaltungsort, der Gemeinde Niederdürenbach. Danach stiegen wir in das Thema JAGDARTEN ein.
Bildungsreferent Bernd Ewering referierte im Laufe des Vormittags zum Thema Jagdarten: Wald-, Feld, Wasser-, Such-, Bau- und Maisjagd. Den Schwerpunkt legte er auf das Thema Gesellschaftsjagden: ab wann spricht man von einer Gesellschaftsjagd, was sind die Aufgaben des Jagdleiters, was muss er bei der Planung alles berücksichtigen? Was sagt die UVV „Jagd“, VSG 4.4 dazu?
Ferner wies er nachdrücklich darauf hin, welche rechtlichen, insbesondere auch haftungsrechtlichen Konsequenzen den Jagdleiter möglicherweise erwarten, wenn die Vorbereitung, die Organisation und/oder die Ansprache unzureichend, nicht vollständig oder gar fehlerhaft ausgeführt werden.
Des Weiteren frischten wir mit den Filmen“ Jagd in Bewegung“ und „Sichere Jagd/Erfolgreiche Jagd“ unser Verhalten während einer Bewegungsjagd auf.
Somit war bis zum Mittag die theoretische Grundlage geschaffen um einen sicheren und gefahrlosen Ablauf der Jagd zu gewährleisten.
Nach einem zünftigen Eifeler Spießbraten hieß es dann die Theorie in die Praxis umzusetzen.
In drei Arbeitsgruppen wurde eine komplette Drückjagd sowohl vom organisatorischen, zeitlichen wie auch personellen Ablauf geplant.
- Diese Arbeitsgruppe erarbeitete die Vorbereitungen zu einer Drückjagd. Welche sind die Aufgaben des Jagdleiters? Es wurde ein kompletter Zeit-, und Personalplan erstellt.
- Hier wurde ein exakter Ablaufplan für den Drückjagdtag selbst erstellt und die Aktivitäten aller an der Jagd beteiligten Personen vom Signal „Das hohe Wecken“ bis zum Signal „Zum Essen“ erstellt.
- Aufgabe dieser Gruppe war es, die Ansprache des Jagdleiters zu formulieren.
Ausgangssituation wie folgt: Zur Jagd eingeladen und zugesagt haben 64 Schützen, darunter 6 Jagdhornbläser, 12 Treiber, 4 Hundeführer. Die zu bejagende Fläche beträgt 648 ha.
Nachfolgend präsentierten die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse. Die übrigen Teilnehmer gaben ihr Feedback.
Uns Teilnehmern wurde wieder einmal bewusst, wie umfangreich die Organisation einer Drückjagd ist. Wir haben gelernt, welchen Gefahren wir wie aus dem Weg gehen können, um einen reibungslosen Ablauf der Jagd zu gewährleisten.
So manch einer, der bislang gedacht hat, „das machen wir so wie jedes Jahr, da kommen immer die gleichen Personen zusammen, die wissen doch worauf es ankommt“, wurde eines Besseren belehrt.
In diesem Zusammenhang verwies B. Ewering darauf, dass es ganz besonders diese Routine ist, die ursächlich ist für unvorhergesehene Abläufe mit Sachschäden, Verletzungen oder gar Todesfällen.
Dank eines sehr interessanten und kurzweiligen, interaktiven Seminars konnten wir zum Ende alle behaupten:
Wir kennen die Inhalte der VSG 4.4 und deren Bedeutung für den Jagdbetrieb.
Wir sind in der Lage, eine Gesellschaftsjagd vorzubereiten, zu organisieren und zu leiten.
Wir können die Ansprache des Jagdleiters verständlich, rechtssicher und vollständig formulieren und vortragen.
Wir können die für den sicheren und gefahrlosen Verlauf der Jagd bedeutsamen Inhalte der VSG 4.4 in unsere Ansprache einfügen.
Herzlichen Dank an unseren Landesbildungsreferenten Bernd Ewering.